Der Nachmittag der Launen

Selbstbewusste Blätter

Diane Shooman

In ihrem großen Rundbild lässt Haruko Maeda Menschen, nackt wie neu geboren, mit den Launen der Natur tanzen. Das Hintergrundgehölz wird zugleich zu Wasser, zu Erde, zu Luft. Die Blätter haben sich vom Stamm befreit und wirbeln um die Menschen herum. Eine lila Blüte streckt ihren langen Hals aus, um den farbigen, flusswärts fallenden Blättern hinterher zu blicken. Die untersten verschwinden unter Füßen und im Fluss.

Im kleinen Tondo hüpfen drei Bewerber buhlend um die Gunst einer üppig blühenden Blumenzwiebel, deren Blattspitzen schon verwelken.

Im Wald der Pas-de-Deux-Vitrine treffen sich die Nymphe und der Faun. Zwei Blattstiele strecken sich aus, um auf des Fauns geblümten Gürtel zu schauen. Auch die Nymphe deutet mit ihrem Finger dorthin. Wie alarmiert die Blätter dann schauen, wenn die Nymphe und der Faun sich umdrehen!
Der Hase hoppelt gleich weg.