In Fanny Elßlers Schuhen
schwappt noch der Champagner

Farben, Parfum und Champagner

Diane Shooman

Tänzerinnen und Tänze sind so ephemer wie Parfum. Doch manche hinterlassen bleibende Spuren. Fanny Elßler (1810–1884), die in Wien und Eisenstadt gelebt hat, war so eine Ballerina. Auf den Bühnen der Welt verzauberte sie als die Romni Esmeralda, tanzte leidenschaftlich Polka oder ließ die Kastagnetten in ihrer Interpretation der spanischen Cachucha klicken. Mit Fanny schwappte die Begeisterung für das Ballett sogar über den Ozean in die USA: In Washington verschob der Senat Sitzungen, um ihren Auftritten beizuwohnen, beim Bankett trank man aus ihren Schuhen Champagner.

Fanny Elßlers Charme und Energie hallen bis heute in zahlreichen Beschreibungen, Abbildungen und Requisiten nach. Für die Tanzpassage Eisenstadt lässt der Maler Thomas Weinberger ihr perlmuttartig schimmerndes Porträt auf antikem Bauholz wieder hervorleuchten. In der Vitrine pirouettieren zudem des Malers Pinsel und Farbtuben als ihr Corps de Ballet. Selbst ihre abgetragenen Schuhe, eingezeichnet in runde Holzbühnen, scheinen noch beseelt zu sein.